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Gutenberg 3.0 – E-Book-Piraterie auf dem Vormarsch

Die Lisheennageeha Consulting Limited, eine auf den Schutz von Copyrights spezialisierte Firma aus Irland, hat in ihrer Studie »Gutenberg 3.0 – Ebook-Piraterie in Deutschland« ermittelt, dass die E-Book-Piraterie in Dunkeldeutschland auf dem Vormarsch ist.

Auf 28 Seiten beschreibt die Lisheennageeha Consulting (LC) in der Studie die Entwicklung des E-Book-Marktes, durch Piraterie verursachte Umsatzverluste der Verlage und wie dem evtl. Problem beizukommen ist. Die LC wertete im Rahmen der Studie Suchanfragen bei Google zum Thema E-Book aus und sah, dass ein Großteil der Nutzer gezielt nach kostenlos angebotenen Büchern sucht und die Suchanfragen einen starken Bezug zur Piraterie haben.

Als Ursachen für Piraterie nennt LC an erster Stelle den benutzerunfreundlichen Kopierschutz DRM, gefolgt von hohen Preisen für E-Books und besser ausgebauten Angeboten einschlägiger Piraterieseiten wie avax*.ws im Vergleich mit legalen Online-Shops, die zu großen Teilen aus von »Piraten« selbst digitalisierten E-Books bestehen. Als weitere Gründe führt LC die bessere Benutzbarkeit von Piratenseiten, die besser platzierten Ergebnisse in Suchmaschinen und die zunehmende Verbreitung elektronischer Lesegeräte an. Die Buchpreisbindung in Deutschland hat LC als Verbreitungshemmnis für legale Angebote ausgemacht. Laut LC werden die meisten E-Books mittels direkter Downloads heruntergeladen, viele Bücher lassen sich auf Seiten wie avax*.ws und bo*.bz innerhalb kurzer Zeit finden. P2P-Angebote spielen momentan bei der E-Book-Piraterie nur eine untergeordnete Rolle.

Da die E-Book-Piraterie in Deutschland erst am Anfang steht, werden die Verlage deren Ausmaß erst in den nächsten Jahren zu spüren bekommen. Vor allem Fachbücher sind bereits betroffen oder werden zunehmend in den Netzwerken der Piraten angeboten und dort auch von vielen genutzt. LC spricht hier von einem »Must-Have«-Faktor, etwa bei von Studenten benötigter Fachliteratur. LC nimmt an, dass den Verlagen bei 100 illegal heruntergeladenen E-Books mindestens ein echter Verkauf entgeht, was über kurz oder lang in Millionenverluste resultiert. Neben Buchverlagen werden gemäß LC zunehmend auch Zeitungs- und Zeitschriftenverlage von Piraterie betroffen sein. Einige Medien wie die FAZ oder der Spiegel werden schon heute zeitnah als Raubkopie auf Piratenseiten geladen.

E-Books lassen sich jedoch trotz des Piraterieproblems im Netz verkaufen. So bieten einige Anbieter wie der Springer-Verlag Universitäten und anderen Institutionen »Flatrates« für ihre E-Books an. Die Institution zahlt und ihre Mitglieder können anschließend die erworbenen Inhalte digital nutzen und auch speichern.

<via lesekreis.org>


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