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Gutenberg 3.1: immer mehr Piraten

E-Book ahoi! Das Marktforschungsunternehmen Abuse Research hat seine in März veröffentlichte Gutenberg 3.0-Studie zu E-Book-Piraterie aktualisiert. Laut der Studie Gutenberg 3.1 ist es ganz, ganz schlimm.

Für die Auswertung surfte Abuse Research auf einschlägigen Warez-Seiten wie boerse.bz. Diesen Zahlen zufolge haben die digital lesenden FreibeuterInnen ordentlich zugelegt, Abuse nennt Zahlen zwischen 45 und 79 Prozent. Hu! Insgesamt ist der Anteil der E-Books am deutschen Buchmarkt noch sehr gering und wird mit unter einem Prozent beziffert.

Die Marktforscher geben allerdings an, dass die daraus resultierenden Folgen nur geschätzt werden können, da verlässliche Doppelblindstudien zu E-Book-Piraterie mit nur einem Werk unmöglich sind. Als signifikant betrachtet Abuse die rückläufigen Zahlen im Bereich der bellestristischen Top-3- und Top-30-Bestseller verglichen mit dem gesamten Umsatzrückgang dieser Kategorie. Während dieser nur um drei Prozent zurück gingen, waren die Umsätze bei den Bestsellern ca. 30 Prozent rückläufig.

Die Umsatzrückgänge korrelieren laut den Forschern mit der zunehmenden Piraterie. Es gibt Zahlen, die besagen dass E-Books-Stores wie libreka.de und libri.de stagnieren, während sich Wares-Seiten wachsender Beliebtheit erfreuen. Dass das am gruseligen harten DRM liegen könnte, mit dem die Nutzung vieler Bücher aus hiesigen Shops versehen sind, liegt nahe. Einen starken Umsatzrückgang bei gleichzeitig wachsendendem Interesse am »Piratenangebot« machten die Forscher auch bei Hörbüchern aus.

In Gutenberg 3.1 veröffentlichten die Forscher erstmals Hinweise für Verlagsmitarbeiter, wie sie sich einen Eindruck vom illegalen Angebot ihrer Titel auf P2P-Seiten und bei direkten Downloadanbietern wie Rapidshare etc. verschaffen und dagegen vorgehen können. Weiterhin mokieren sie sich über den kulturellen Wandel, womit die Studie einen sehr »persönlichen Touch« bekommt und nicht mehr als objektiv zu bezeichnen ist.

Ich für meinen Teil halte nur wenig vom deutschen E-Book-Handel, die DRM-Kacke nervt zu sehr, vor allem, wenn man andere Betriebssysteme als Windows oder Mac OS X einsetzt. Ich trage meine Euros lieber zu ausländischen Anbietern wie Packt oder in Bibliotheken. Vielleicht sind ja letztere der Grund für die obigen Umsatzrückgänge, denn ich habe das Gefühl, dass die Menschen die Bibliotheken immer dann wieder entdecken, wenn eine Wirtschaftskrise tobt. Und in den öffentlichen Wissenstempeln gibt es meist auch ein großes Angebot an Hörbüchern 🙂

<via buecher.at>