Wo es um fast kostenlose E-Books geht, darf natürlich die Onleihe nicht fehlen. Die Onleihe ist ein Angebot von momentan 1674 Stadtbibliotheken Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Italiens, über das sich Bibliotheksmitglieder mit elektronischen Medien wie E-Books, Zeitungen und Zeitschriften, Musik, Hörbüchern oder Videos versorgen können. Die Technik hinter der Onleihe wird von der Firma divibib GmbH betrieben.
Um die Onleihe nutzen zu können, müssen LeserInnen Mitglied einer teilnehmenden Stadbibiliothek sein und damit auch einen geringfügigen Jahresbeitrag entrichten. Die Medien sind DRM-geschützt. Anders als bei käuflich erworbenen Büchern finde ich DRM bei Bibliotheken in Ordnung, denn irgendwie muss so eine Bücherei ja sicherstellen, dass die von ihr erworbenen Medien nicht flugs von Tausenden Leuten gelesen und weitergereicht werden.
Die Ausleihe funktioniert fast wie in der richtigen Bibliothek. Ist das E-Book (ich lasse jetzt Musik, Hörbücher etc. links liegen, aber das Prinzip ist eh identisch) verfügbar, werden der Nutzerausweis gezückt und die zugehörigen Daten abgefragt. Das kann in der Bibliothek, am heimischen Computer oder mit Hilfe einer App und eines mobilen Gerätes erfolgen. Das erwählte Medium kann anschließend auf das Lesegerät geladen und während der Leihfrist wie ein normales E-Book verwendet werden.
Erlischt die Leihfrist, schlägt das DRM zu: Die Datei lässt sich nicht mehr öffnen und das E-Book gilt als zurückgegeben. Es ist mit der Onleihe also nicht möglich, die Leihfrist zu überziehen. Mahngebühren fallen für elektronische Bücher also auch nicht an. Unterschiede können lediglich bei der Leihfrist auftreten. So verleihen viele Bibliotheken Zeitungen nur für eine Stunde, Zeitschriften für einen Tag und E-Books für drei Wochen.
Die Onleihe funktioniert reibungslos für alle NutzerInnen, die die Bedingungen erfüllen, sprich über das richtige Betriebssystem und Adobes Digital Editions verfügen. Wo das nicht der Fall ist, helfen sicher die freundlichen Damen und Herren in der Bibo das ausgeliehene E-Book auf das Lesegerät zu übertragen.
Der große Vorteil der Onleihe gegenüber vielen zuvor genannten angeboten besteht sicher darin, dass auch sehr aktuelle Titel erhältlich sind und nicht nur als klassisch eingestufte Werke. Sind Onleihe-Bibliotheken Mitglied eines Bibliotheksverbunds, profitieren LeserInnen von einer deutlich höheren Medienanzahl, als wenn eine Bibliothek ein alleiniges Angebot auf die Beine stellt. Rundum, eine schöne Sache, die sich die Bibliotheken da überlegt haben.
Teil 1: Projekt Gutenberg
Teil 2: Europeana und Open Library
Teil 3: World Pulblic Library, Digital Pulblic Library, BooksShouldBeFree.com & LibriVox
Teil 4: Onleihe