PocketBook International hatte heute morgen zum Pressefrühstück geladen und seine neuen E-Book-Reader 602, 602, 902, 903 und den Tabletrechner IQ präsentiert. Über die technischen Spezifikationen der Geräte hatte ich schon berichtet, darum gibt es hier jetzt viele andere Informationen.
Alle vorgestellten Geräte machten eine durchweg gute Figur, was Verarbeitung und Bedienung angeht. Die neue Firmware kommt mit sogenannten Widgets, mit deren Hilfe Anwender ihren Bildschirm ganz nach Belieben selbst gestalten können, etwa, indem sie die Uhr durch ein Spiel , einen Taschenrechner oder Kalender ersetzen. Die auf Linux basierende Firmware wird von PocketBook selbst entwickelt, zu diesem Zweck beschäftigt das Unternehmen über 50 Entwicker und Designer. Die Notizfunktion wurde verbessert, so dass sich Notizen jetzt als Bild oder Text abspeichern und um eigene Gedanken ergänzen lassen. Letztere lassen sich entweder über die virtuelle Tastatur des E-Book-Readers oder mit Hilfe einer externen Bluetooth-Tastatur eingeben. Dass sich die Notizen in Textform abspeichern lassen, ist in sofern wichtig, dass sie später leicht weiterverarbeitet werden können.
Auch Pocketbook hat auch die PDF-Funktion seiner E-Book-REader verbessert, so lassen sich beispielsweise auch in der Reflow-Ansicht Bilder anzeigen. NutzerInnen älterer Lesegeräte können sich freuen, denn sofern es (hardwaretechnisch) möglich ist, werden zukünftige Firmwareupdates für bisherigen Pocketbooks einige Funktionen der neuen Firmware enthalten. Nie neuen Lesegeräte verfügen über eine Text2Speech-Funktion die es ZuhöererInnen erlaubt, Stimmlage und Lesetempo der Computerstimme an eigene Vorlieben anzupassen. Für die vorlesefunktion bringen alle Geräte einen integrierten Lautsprecher mit, so dass die Vorlesestunde nicht auf eine einzelne Person begrenzt bleiben muss.
Auch Details zu PocketBooks neuem Lesegerät für die Schule, den PocketBook Education, ließen sich ermitteln. Die Schulbücher für die mittlere Klassenstufe liegen komplett als elektronische Versionen vor. In Pilotprojekten versuchen Ministerien verschiedener Länder, ob elektronische Pendants klassischer Lehrbücher oder um neue Funktionen wie Verlinkungen erweiterte E-Books sich für die schulische ausbildung besser eigenen. Neben der Ukraine sollen auch SchülerInnen in Russland und Italien zukünftig mit elektronischen Lehrbüchern in die Schule traben. Die Schul-E-Book-Reader sollten ursprünglich mit einem Plastik-Display versehen sein, aufgrund von Lieferschwierigkeiten musste PocketBook jedoch auch hier zu E-Ink-Displays greifen.
Momentan arbeitet Pocketbook daran, seinen E-Book-Store bookland.net mit Inhalten zu bestücken. In Kürze sollen 200.000 Bücher verfügbar sein, darunter viele in deutscher Sprache. Da E-Book-Reader von PocketBook 16 verschiedene e-Book-Formate unterstützen, können LeserInnen ihre Lektüre auch in fast jedem anderen E-Book-Store organisieren.
Die neuen PocketBooks sollen Ende Oktober auf den Markt kommen. Die Preise ließ PocketBook noch nicht verlauten, sie werden auf der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben.
PocketBook wurde 2007 gegründet und zählt heute bereits zu den fünf wichtigsten Herstellern von E-Book-Readern. Im nächsten Jahr möchte das ukrainische Unternehmen ein Drittel des weltweiten Marktanteils für sich beanspruchen. In Europa strebt PocketBook einen Marktanteil von 20 Prozent an, in den GUS-Staaten sollen es 45 Prozent sein. PocketBook lässt seine aktuellen Modelle von Foxconn produzieren, die bisherigen E-Book-Reader wurden von Netronix hergestellt, einer Firma, mit der PocketBook das gemeinsame Joint Venture Pocketbook Global unterhält. Aktuell beschäftigt Pocketbook 150 MitarbeiterInnen.